Am 10.7.2019 gelang Maximilian Dorsch mit einer LS4 neo ein toller Flug von über 1000km von Bamberg aus. Der amtierende deutsche Juniorenmeister der Clubklasse und Mitglied der Nationalmannschaft bei den Junioren Weltmeisterschaften 2019 in Szedged schildert für uns seine Eindrücke von seinem Flug und dem Flugzeug:

 

“…verrückt, hat es also doch geklappt!  🙂 “

 

 

Sehr früh um 08:10 Uhr schon erste Entwicklungen bei der Ankunft am Flugplatz in Bamberg. Natürlich war ich noch nicht fertig. Das war aber auch ohnehin nicht weiter schlimm, da ich sowieso nur einen Trainingsflug für die bald anstehende WM machen wollte. Nach dem frühen Start um 09:30 Uhr ging der erste Schenkel Richtung Cham mit verlässlichem Steigen und geringen Wolkenabständen außergewöhnlich gut, sodass ich im Team mit Frank schon um 11:00 Uhr in Cham die erste Wende machen konnte, – ca. 1 Stunde früher als üblich. Natürlich spielt man immer gerne mit dem Gedanken großer Flüge, aber es war auch klar, dass es in der zweiten Tageshälfte abtrocknen sollte und abends Ausläufer einer Warmfront von Nordwesten in das Fluggebiet ziehen sollten.
Der zweite Schenkel lief weiterhin problemlos und ich konnte die Schnittgeschwindigkeit von über 100km/h halten. Wende in Blaubeuren um 13:20. Wieder außergewöhnlich früh für normale Verhältnisse. Da es von Westen her abtrocknen sollte stimmte die Meinung von Frank und mir am Morgen überein, dass es wohl am sinnvollsten sei, den dritten Schenkel wieder in den Osten und nicht in den Norden zu legen. Auf dem dritten Schenkel trocknete es dann tatsächlich auch langsam ab und so ging es von Donauwörth bis Regensburg nur noch mit einzelnen Flusen, die jedoch ziemlich zuverlässig gingen. Ab Regensburg in den Bayerischen Wald ging es fantastisch gut mit hoher Basis, 4/8 Cumuli und guten Steigwerten.
Nach knapp 7 Stunden Flugzeit um kurz nach 16:00 Uhr hatte ich nördlich von Cham auf dem 4. Schenkel 700 km und ein Blick in das Satellitenbild versprach eine gute Linie entlang des Oberpfälzer Waldes bis hin in den Thüringer Wald. Der Gedanke von möglichen 1000km könnte also doch realisierbar sein. Südlich des Fichtelgebirges wurde ich durch eine kleine Konvergenz noch einmal deutlich schneller.

Schwierig wurde es nördlich des Fichtelgebirges. Dort machten sich die Ausläufer der Warmfront durch hohe Ci und Ac Bewölkung bemerkbar. Evtl. hatte ich mich dort zugunsten des Dreiecks ein wenig zu lange aufgehalten, sodass ich in Lichtenfels erst wieder tief Anschluss an das noch sehr gut entwickelte Gebiet rund um die Hassberge gefunden hatte. Nun war es eine Frage der Zeit. Bis dahin hatte ich um 18:30 Uhr 880 km. Für die Tageszeit noch gute Steigwerte gab es bis Hassfurt, von dort an galt es den fünften Schenkel so weit zu strecken, wie nur irgendwie sinnvoll möglich, aber dennoch anschließend wieder Anschluss an die restliche Thermik im Steigerwald zu bekommen. Das gelang mir auch und so konnte ich um 19:45Uhr bei einer der letzten Wolken noch schwaches Steigen finden. Bis Bamberg waren es 970 km, mit Abgleiten der Höhe und Zurückfliegen nach Bamberg wären es 995km geworden.
Dank Sean, mit dem ich noch während des Fluges in Kontakt stand, konnte ich den letzten Schenkel geradeaus abgleiten und so die 1000 km voll machen!
Wahnsinns Sache, damit hätte ich am Morgen nicht gerechnet.

Hier geht es zum Flug…

Ich hatte im Winter das große Vergnügen, die neuen neo Winglets an die LS 4 zu bauen. Auf jeden Fall eine tolle Sache, sowohl optisch als auch leistungsmäßig. Klar es wäre jetzt gelogen wenn ich sagen würde, man merkt sofort einen Leistungsunterschied sobald man fliegt, aber auf längere Zeit im Flug, gerade bei großen Flügen, kann man die Unterschiede deutlich spüren. Besonders mit größerer Flächenbelastung und geringer Fluggeschwindigkeit finde ich es sehr angenehm damit zu fliegen, wie z.B. beim Kurbeln. Ich finde der Flieger liegt mit Winglets nicht mehr so unruhig in der Luft, sonder einfach etwas “satter”. Das waren bis jetzt meine Erfahrungen die ich mit den Winglets hatte. Alles in Allem eine gute Aufwertung für die LS 4 und es war die Investition auf jeden Fall wert.  

Maximilian Dorsch, 11.07.2019

Wir wünschen Max für die anstehende WM viel Erfolg!